Nick Sholl - Vita

Die Lange Fassung, nach Ort

Kurz gefasst

Meine musikalische Ausbildung führte mich durch vier Länder:
Deutschland, meine Heimat, sowie London, Kanada und die Niederlande.

Mein Hauptfokus lag dabei immer auf der Bassposaune – und darauf, von den Großen zu lernen.

Ich begann mit einer klassischen Ausbildung:

London: Bob Hughes (London Symphony Orchestra) an der Royal Academy of Music
Kanada: Douglas Burden (National Arts Centre Orchestra)
Niederlande: Ben van Dijk (Rotterdams Philharmonisch Orkest, internationaler Solist)

Später studierte ich in Amsterdam auch Jazzposaune:
Martin van den Berg (Metropole Orkest)
Erik van Lier („Mr. Bass Trombone“ in den Niederlanden)

Ich sehe mich als erfahrenen Pädagogen mit dem Schwerpunkt, komplette Anfänger jeden Alters zu begleiten – ebenso wie ambitionierte Hobbyposaunisten, die im Ruhestand ihre Spielfähigkeiten weiterentwickeln möchten.

Ich gebe Workshops und Masterclasses – vor Ort und online – und leite das Ensemble ROLLING THUNDER BRASS.

DEUTSCHLAND, 1986-2005

Ich bin in Nordrhein-Westfalen aufgewachsen – in Dortmund und Mönchengladbach.

Mein Vater unterrichtete an einer britischen Schule auf einem NATO-Stützpunkt, wo sich auch das hervorragende Rheindahlen Music Center befand – dort habe ich meine musikalischen Grundlagen erlernt.

2003: Verleihung des Ian Smith Award für Musikalisches Talent durch den amtierenden General.

Das Rheindahlen Music Center (Mönchengladbach, Deutschland)
Dieses Foto entstand während einer der wöchentlichen Proben am Samstagmorgen – aufgenommen für das CD-Cover eines ambitionierten Projekts, das die hohe Qualität der musikalischen Ausbildung in den letzten „goldenen Jahren“ auf dem Stützpunkt dokumentiert. Die Aufnahme ist auf YouTube zu finden.

Wehrdienst (Düsseldorf)

Ich gehörte zu einer der letzten Generationen mit Wehrpflicht. Zum Glück konnte ich mich im Heeresmusikkorps 7 in Düsseldorf weiterhin voll auf die Posaune konzentrieren.

Diese Zeit war ein Wendepunkt: Ich fand meine Begabung und wechselte endgültig zur Bassposaune!

Instrument 2005–2011: Shires mit 10,5"-Goldmessing-Schallstück
Ein voller, wunderschön tragender Klang. Sehr schwer zu spielen, vor allem in der Höhe – aber was für eine Projektion!

Ein Workshop mit der Jazzlegende Peter Herbolzheimer.
Wie es der Zufall wollte, hatten einige meiner späteren Mentoren – Bart und Erik van Lier sowie Jiggs Whigham – zuvor in seiner berühmten Big Band „Rhythm Combination & Brass“ gespielt.

LONDON, 2005-2006

Ich setzte mein Studium an der Royal Holloway, University of London fort.

Trotz des stark akademischen Fokus konnten wir die lebendige internationale Musikszene Londons voll ausschöpfen.
Ich hatte Unterricht bei vielen renommierten Dozenten – bis ich schließlich bei Robert (Bob) Hughes von der Royal Academy of Music meinen festen Lehrer fand.

Abschluss an der Royal Holloway:
Ich schloss mein Studium mit der Bestnote – einem „First Class Degree“ – ab, eine seltene Auszeichnung in einem so renommierten Fachbereich für Musik.

Im zweiten Studienjahr nutzte ich die Gelegenheit für ein Auslandssemester.
Das Schicksal führte mich nach Ottawa, Kanada, wo ich das Glück hatte, Unterricht bei Douglas Burden zu erhalten.

Doug gehört zu einer bedeutenden Lehrlinie in der nordamerikanischen Blechbläserpädagogik. Er hatte Unterricht bei den Legenden Arnold Jacobs und Ed Kleinhammer in Chicago sowie bei Emory Remington an der Eastman School of Music.

Hier integrierte ich das Konzept „Song and Wind“ – den zentralen Kern von Arnold Jacobs’ Lehrphilosophie.

Mundstück: das Yamaha „Doug Yeo“ Modell.
Doug empfahl mir dieses große Modell, um das Kontra-Register besser zu öffnen.

Zurück in London musste ich dann aber wieder auf ein kleineres Mundstück wechseln!

Auf der Bühne mit Douglas Burden beim NACO („National Arts Centre Orchestra“) in Ottawa.
Wir standen kurz davor, Faurés
Requiem unter der Leitung von Pinchas Zukerman aufzuführen – ein bewegendes Erlebnis. Ich sang Bass im Chor.

Mit "Canadian Brass"

KANADA, 2006-2007

LONDON, 2007-2009

Mit verbesserter Technik und neuem Selbstvertrauen kehrte ich nach London zurück, um mein Bachelor-Studium abzuschließen.

Die Highlights dieser Jahre waren:

  • Das Spielen eines Konzerts mit Orchester

  • Der Gewinn des landesweiten Vorspiels für das Young Musician’s Symphony Orchestra

  • Der Besuch von Weltklasse-Konzerten mit dem London Symphony Orchestra, der Philharmonia und dem London Philharmonic Orchestra

  • Der Erhalt der Bestnote, eines „First Class“ Abschlusses an der Royal Holloway

Durchbruch: Der Gewinn des Konzertwettbewerbs 2008 und die Aufführung des Lebedev-„Concerto Nr. 1“ unter der Leitung von Lev Parikian.
Ein nervenaufreibendes, aber unvergessliches Erlebnis!

Wohin nun?

Ich bewarb mich für Master-Studienplätze und erhielt Stipendien an drei renommierten Institutionen:
der Royal Academy, dem Royal College und dem Royal Northern College of Music.

In diesen Jahren faszinierte mich zunehmend die Musik des niederländischen Meisters Ben van Dijk. Er wurde mein großes Vorbild auf dem Instrument, und ich hatte bereits einige Unterrichtsstunden bei ihm.

Nach meinem Besuch des Posaunenfestivals „Slide Factory“ in Rotterdam war ich tief beeindruckt von der erstklassigen Posaunenkultur am Konservatorium.

Den Tag werde ich nie vergessen, an dem ich der Royal Academy absagen musste – ein schwieriges Telefongespräch mit meinem damaligen Lehrer Bob Hughes. Er hatte mir eine sehr solide Grundlage und den fokussierten „London Trombone“-Sound vermittelt, doch mein Herz schlug für Ben und Rotterdam.

Eine schwere Entscheidung im Jahr 2009: Ich lehnte einen Master-Studienplatz an der Royal Academy ab.

Bassposaunen-Klasse 2010–2011, Rotterdam.

Lernen von den Besten:
Mit Ben van Dijk auf einem Blechbläser-Sommercamp in Cocentaina, Spanien. Diese Erfahrung überzeugte mich endgültig davon, dass ich bei Ben weiterstudieren musste!

ROTTERDAM, 2009-2011

Nach einem großartigen Jahr bei Ben van Dijk erweiterte ich meine stilistischen Möglichkeiten und begann einen zweiten Bachelor in Jazz-Bassposaune.

Meine Hauptlehrer waren Martin van den Berg und Erik van Lier. Außerdem lernte ich Tuba als Zweitfach bei Jan Hendrik Jenes vom Rotterdamer Philharmonischen Orchester.

In einem dramatischen Coup d’État verließ 2011 die gesamte klassische Posaunenabteilung Rotterdam und begann das nächste Studienjahr in Amsterdam. Ich bin ihnen gefolgt!

Martin van den Berg brachte mir die wesentlichen stilistischen Unterschiede im Jazz und modernen Stil bei – insbesondere das Formgeben von Noten und das Ausklingenlassen, Themen, die in klassischen Abteilungen nur selten behandelt werden.

Erik van Lier war ein wunderbarer Mentor auf spiritueller und philosophischer Ebene. Er inspirierte mich mit Entspannungstechniken wie Yoga und Feldenkrais und war letztlich der wichtigste Faktor, der mir half, mich von einer längeren Verletzungsphase zu erholen.

Instrumente:
Kühnl & Hoyer von dem Metropole Orchester ausgeliehen - farbiger Klang aber ich musste zu hart für die Power arbeiten.
Yamaha 613H: Sehr offene Bassposaune, besonders durch die Ventillagen.

Besondere Höhepunkte dieser Zeit waren:

  • Mein professionelles Debüt mit dem Metropole Orkest und dem Jazz Orchestra des Concertgebouw

  • Das Erlernen der Grundlagen der Jazz-Improvisation und das Spielen nach Gehör

Live mit dem Metropole Orkestra.

AMSTERDAM, 2011-2013

DEUTSCHLAND, 2013-

Ich kehrte nach Mönchengladbach zurück, um meine musikalische Laufbahn fortzusetzen.

Zu den Highlights gehören:

  • Aufbau eines wunderbaren privaten Unterrichtsstudios

  • Ausbildung und Erfahrung als Dirigent

  • Kennenlernen und Begeisterung für das Euphonium

  • Sieben Jahre Leitung des Posaunenchors Mönchengladbach-Korschenbroich, inklusive Aufbau eines Jugendförderprogramms

  • Vier Jahre Unterricht an der staatlichen Clara-Schumann-Musikschule in Düsseldorf

  • Spezialisierung auf eigene Blechbläserensembles, insbesondere die Gründung von ROLLING THUNDER BRASS, einem flexiblen, genreübergreifenden Ensemble (www.rollingthunderbrass.de)

  • Großer Sound 2025: Erweiterung der Gruppe zu einer 10-köpfigen „XXL“-Formation (erstes Konzert 2026)


Instrumente:
Beide Kanstul Modelle sind Kopien von klassischen Conn Modelle, und haben den Stimmzug im Handzug ("TIS" - Tuning in Slide):
Kanstul 1662: Goldener Klang durch alle Register
Kanstul 1670: Das "George Roberts" Modell - unglaubliche Projektion und Kern.
Yamaha 612: 10" Trichter. Sehr leicht anzuspielen, satter Ton aber etwas zu "blechend" im fortissimo.